Safetywear 5.0

in einer Zusammenarbeit zwischen den Fraunhofer Leistungszentrum „Sichere intelligente Systeme“ und dem TNO/Holst Centre in den Niederlanden wird an körpergetragenen Sensoren zur Verbesserung des Gesundheit- und Arbeitsschutzes in Gießereien geforscht.

Motivation

Das Gießereiwesen zeichnet sich durch seine relativ harsche Arbeitsumgebung im Vergleich zu anderen Industriezweigen aus. In einem solchen Umfeld ist es daher vorteilhaft, die Gefahren kontinuierlich und lokalisiert zu überwachen, um die realen Belastungen der Arbeitsumgebung zu verstehen. Diese Kenntnisse sollten in der Folge in einem verbesserten Gesundheitsschutz für die Beschäftigten münden. Mit der Entwicklung körpergetragener Sensoren, die sowohl relevante Umgebungsparameter als auch die Gesundheit des Trägers/der Trägerin überwachen, möchte dieses Projekt einen relevanten Beitrag zu mehr Arbeitssicherheit leisten.

Vorgehen

Hierzu haben sich vier Fraunhofer Institute der Metropolregion München mit der Niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung zusammengetan, um gemeinsam einen Demonstrator zu realisieren. In diesem Konsortium hat das Fraunhofer IGCV die Koordination zwischen den Forschungsinstituten und dem Industriepartner PINTER GUSS übernommen.

Die Sensorplattform besteht aus drei Subsystemen:

  • Gas- und Feinstaubsensorik (Fraunhofer EMFT)
  • Sensorik für thermischen Komfort (Fraunhofer IBP)
  • Vitalparametersensorik (TNO/Holst Centre)

Mit der körpergetragenen Sensorik sollen die Belastungen hinsichtlich Feinstaub, Formaldehyd, flüchtige organische Verbindungen (VOC), Temperatur, Strahlungswärme und Feuchte im normalen Arbeitsbetrieb aufgezeichnet, mit Vitalparametern wie Puls, Herzratenvariabilität, Atemtiefe und -frequenz korreliert und die Daten live auf einem mobilen Endgerät ausgegeben werden.

Labor- und Realumgebung

Am Fraunhofer IBP fand der erste gemeinsame Versuch der drei Messsysteme statt. In einer Klimakammer mit definierter Umgebung (Temperatur, Feuchte und VOC) wurden bereits vergleichende Messungen mit den zu diesem Zeitpunkt nur teilweise körpergetragenen Systemen durchgeführt. Bei der Fa. PINTER GUSS wurde die Sensortechnik im nächsten Schritt in einer realen Industrieumgebung getestet. Dort konnten aussagekräftige Messergebnisse zur thermischen Belastung und zur Luftqualität in den Arbeitsbereichen Schmelzerei, Kernmacherei, Putzerei und Kokillengießerei gewonnen und analysiert werden.

Nächste Schritte

In der nächsten Projektphase in 2022 liegt der Fokus des Fraunhofer IGCV auf der Köpertragbarkeit der Sensoren für Beschäftigte in Gießereibetrieben. Zusammen mit den Institutspartnern wird zeitgleich auch an sicheren Datenübertragungsprozessen der sensiblen persönlichen Daten gearbeitet.

Wir danken der Fa. PINTER GUSS und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Unterstützung.

Kontakt: Fangtian Deng, M.Sc.

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