Das Fraunhofer IGCV stockt auf – neue Eisenguss Anlage von Otto Juncker geht in Betrieb



Bisher war am Fraunhofer IGCV Gießereitechnikum nur der Guss von Aluminium- und Kupferlegierungen möglich. Mit der neuen Mittelfrequenz-Induktions-Tiegelofenanlage zum Schmelzen von Gusseisen und Stahl erweitern sich die Forschungskompetenzen signifikant. Damit sind nun Schmelztemperaturen von bis zu 1.600 °C möglich. Die Schmelzofenanlage besteht aus zwei Öfen mit einem Fassungsvermögen von 250 kg (Tiegelofen mit Kippvorrichtung) und 70 kg (Tiegelofen mit Hubspule).

Mit den neuen Möglichkeiten soll laut Dr. Steffen Klan die Forschung an dünnwandigem Eisenguss vorangetrieben werden. Ein weiterer Kompetenzaufbau ist für topologieoptimierte Strukturen geplant. Hier konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits viele innovative Erkenntnisse mit Aluminium-Legierungen gewinnen. Nun können diese Erfahrungen mit der neuen Ofenanlage auch auf hochfeste Anwendungen auf Basis von Eisen/Stahllegierungen angewendet werden.

Die Untersuchung von anorganischen Sand/Binder-Systemen ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt am Fraunhofer IGCV. Hier führt die wesentlich bessere Umweltverträglichkeit der anorganischen Binder zu einem vermehrten Einsatz in der Industrie. Besonders in der indirekten additiven Fertigung, also dem 3D-Druck von Sandgussformen ist die Anorganik gefragt. Allerdings stellen diese Sand-Binder-Systeme die Gießereibranche auch vor neue Herausforderungen und wurden bisher bei Gusseisenanwendungen kaum eingesetzt. Daher besteht in diesem Bereich noch ein hoher Forschungsbedarf, der am Fraunhofer IGCV nun auch von praktischen Versuchen unterstützt, angegangen wird.

Interessant sind die Forschungen besonders für den Maschinen- und Anlagenbau, den Nutzfahrzeugbau und für den Betrieb der 3D-Großdrucker im Windanlagenbau.

Die ersten Erfahrungen mit der neuen Ofenanlage wurden bereits gemacht.

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