Große Gießereitechnische Tagung 2024 in Salzburg
Der Lehrstuhl utg und das Fraunhofer IGCV vertraten am 25. und 26. April die Gießereitechnik München bei der Großen Gießereitechnischen Tagung 2024 in Salzburg. Im Fokus der Veranstaltung standen die Nachhaltigkeit und die kommende Transformation der Branche in eine Zukunft mit Guss! Diese Transformation in einem zugegebenermaßen unsicher wirkenden Industrieumfeld in Deutschland kann einerseits beklagt werden. Deutlich besser ist es, mit dieser beneidenswerten Chance unseren Wohlstand mit innovativen Gussprodukten aus Europa zu sichern, wie im Impulsvortrag von Zukunftsforscher Franz Kühmayer deutlich wurde.
Daneben referierte auch Simon Kammerloher über die Gasentstehung von nachhaltigen anorganischen Kernen während des Gießprozesses. Hier wurde der neu entwickelte Analyseofen am Lehrstuhl vorgestellt. Mittels induktiver Heizung wird in kontrollierter Versuchsumgebung der Zeitpunkt des entstehenden Gasstoßes genau bestimmt. Vorteil dieser Anordnung ist somit die einfache Bereitstellung von Messdaten unterschiedlicher Sand-Binder-Systeme, welche die Modellbildung ermöglichen. Somit wird eine virtuelle Absicherung durch Simulationen für reale Bauteilgeometrien möglich.
Außerdem erfuhr der Vortrag von Max Schütze von der Hochschule Aalen weitere Aufmerksamkeit. In einem gemeinsamen DFG-Projekt mit dem Lehrstuhl utg wird hier an anorganischen Kernen für den Druckguss geforscht. Ziel ist es, einen mehrschichtigen Kern zu entwickeln, der ausreichende Festigkeit im Gießprozess hat und dennoch mechanisch entkernbar ist. Dieser Zielkonflikt soll mit unterschiedlich eingestellten Sand-Binder-Mischungen gelöst werden.
Die Gießereitechnik München bedankt sich bei den deutschsprachigen Dachverbänden der Gießereiindustrie für die gelungene Organisation der Veranstaltung.